Wildbienen
Die Rote Liste der im Bestand bedrohten Bienen Arten enthält bereits 293 der 560 in Deutschland heimischen Arten, 39 Arten sind hier bereits ausgestorben.
90 Prozent der Wild- und 75 Prozent der Kulturpflanzen sind auf die bestäubenden Insekten angewiesen
Die Seite bei BR2 von Thomas Radezki von 2018 ist nicht mehr vorhanden wo es um das Verbot der 3 Neonicotinoide geht. "Sterbende Bienen, vergiftete Schmetterlinge: Hilft ein Verbot von Pestiziden?" Über Google findet man sehr viele Informationen über die Neonicotinoide - einfach suchen
Die Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln, Wespen und Insekten sterben aus.
Durch das Düngen mit Pestiziden auf Äckern (Neonikotinoide, Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam) werden die Ackerpflanzen vor Schädlingen geschützt.
Dadurch wird die Orientierungsfähigkeit aller Insekten (Honigbiene, Wildbiene etc) eingeschränkt, sie werden gelähmt oder getötet.
Lebensräume, wilde Wiesen für die Wildbienen und Honigbienen verschwinden durch Ausbreitung der Städte, große Felder, verkleinerte Feldränder und Monokulturen wie z.B. Raps...
Die bestäubenden Insekten werden immer weniger.
Was kann ich tun? Einen naturnahen Garten anlegen!
Schlimm sind die naturfernen Gärten in den Innenstädten. Es wird pflegeleichter Kurzrasen eingesät, Draht, Steinmauern gesetzt und die wenigen Wildkräuter werden mit Unkrautvernichtungsmitteln getötet.
Als Hobbygärtner am Stadtrand in unserem kleinen Garten haben wir keinen perfekt gepflegten englischen Rasen, sondern eine Blumenwiese und ganzjährig eine große Auswahl blühender Stauden.
Wir füttern ganzjährig die Vögel.
So eine Art wilde Wiese mit Miniteich ;-) und weiteren Wasserstellen, umschlossen mit bienenfreundlichen Hecken/Sträuchern wie Weigelie, Kolkwizie und den Amselbrotbäumen (Runzelblättrige Strauchmispel).
Die Insekten danken es uns -hier brummt, summt und zwitschert es den ganzen Tag.
Und die Bedenken, dass Bienen auch stechen kann ich nicht teilen!
Wir haben einen Meisennistkasten am Baum aufgehangen.
In 2017 wurden Amselkinder in der Hecke großgezogen.
UnsereInsektenpflanzen: Bartfaden, Lupine, Purpurkratzdistel, Trollblume, Bitterwurz, Pernettya, Strauchveronika, Sommerflieder, Sonnenhut, Mariposa Blue, Stockrosen, Lungenkraut, Trollblume, Grasnelken, Feld Thymian, Phazelie, Ysop, Allium, Königskerze, Seifenkraut, Mohn, rosa Flammenblume, Eisenkraut, Zitronenmelisse, Sonnenröschen u.e.m.
Uns macht das glücklich!
Es wäre sehr schön wenn es mehr Menschen gibt, die das genauso sehen und so zum Fortbestand der Bienen und Insekten beitragen.
Auch Balkone können insektenfreundlich gestaltet werden.
Wann blüht was Im Garten wird der Schwerpunkt idealerweise auf Früh- und Spätblüher gelegt.
Nahrungsangebot für Wildbienen
Die Wildbienen sind wählerischer bei den Blüten als Honigbienen und haben individuelle Ansprüche an ihren Lebensraum.
Beliebte Pflanzen - Eisenhut, Allium, Kerbel, Schafgarbe, Ochsenauge, Glockenblume, Weissdorn, Ackerwinde, Weidenröschen, Alant, Klee, Löwenzahn, Malve, Johannisbeere , Salbei, Ehrenpreis, Lavendel, Steinobst, Flockenblumen, Kratzdisteln Schlehe, Süßkirsche, Wildrosen, Berberitze, Alpen Johannisbeere, Spitz-Ahorn, Salix (Weiden, vor allem Sal-Weide), Mandelbäume, Brombeeren, Zaunrübe, Staudenwicke und einiges mehr...
Hummeln
Ackerhummeln sind ab März bis November aktiv. Sie nehmen gerne Hummelkästen an und sind Kurzstreckenflieger, benötigen daher Nektar in der Nähe.
Steinhummeln nisten von März bis September unter Steinhaufen. Am häufigsten gibt es die dunkle Erdhummel, sie ist die größte Hummel. Die Eisenhut-Hummel liebt Eisenhut.
Nahrungsangebot für Hummeln
Gerade im Spätsommer/Herbst gibt es zu wenig Nahrungsangebot für die Langstreckenflieger, die Erdhummeln.
Perfekt als Spätblüher sind die großen Herbstastern, Chrysanthemen, der Phlox, Herbstanemonen, die Funkien oder Astilben (Prachtspiere) sowie alle Pflanzen mit dem Wort "Sonne" im Namen: Sonnenhut, Sonnenbraut, Sonnenblume
Di Hummeln sind die ersten im kommenden Jahr - sie fliegen bereits ab Februar. Dafür sind die Knollen wie Krokusse, das Lungenkraut oder auch das Allium die erste Gute Tat für die ersten Frühlingstage.
Leben der
Wildbienen- sie leben solitär und sind bereits im März einsatzfähig zum bestäuben von Kernobst, Steinobst und Erdbeeren.
Von März bis Anfang November kann man Wildbienen beobachten, am frühesten erscheinen Mauerbienen (die Rostrote Mauerbiene ist das Insekt des Jahres 2019 - in Mauernhohlräumen, Lehmwänden, Totholz, lockeres Gestein), die spätesten im Jahr sind Efeu-Seidenbienen.
gehörnte Mauerbiene mit Baumaterial
Sie könnte mit ihrem plüschigen Körper als kleine Hummel durchgehen. Sie hat orangefarbene und schwarze Streifen. Das Weibchen besitzt vorn am Kopf ein paar Hörnchen zum Pollensammeln. Dem kleineren Männchen fehlen die Hörner, dafür trägt es einen hellblonden Schopf, der ein wenig an Boris Johnson erinnert. Die Brutzellen werden in Pflanzenstängeln, Lehm oder Nisthilfen aufgereiht. Die Rostrote Mauerbiene ist eine Einzelgängerin, bestäubt Obstbäume aber effektiver als in Völkern lebende Honigbienen. Das machen sich viele Obstbauern zunutze.
Die kleinste ist die 6mm große Löcherbiene (Korbblütler wie Margerite). Hummeln und Holzbienen (Nistgänge in Totholz) sind 30 mm groß. Wollbienen benötigen Pflanzenhaare zum Nestbau (Wollziest, Salbei), andere sammeln Lehm, Harz oder Sand.
Die Blattschneiderbiene verwendet Blattstücke als Nistmaterial.
Die Kahle Schuppensandbiene, die Rote Schuppensandbiene und die Ungezähnte Glanzbiene lieben Glockenblumen.
Den
Glänzenden Natternkopf mag die Mauerbiene. Für die Blaue Sandbiene ist der Gamander Ehrenpreis sehr lecker. Die Sägehornbiene mag den Blutweiderich.
Übrigens ist die Besenheide die Blume des Jahres 2019. Heidekraut-, Herbstsandbiene u. Heidekraut-Seidenbiene mögen sie sehr
Anzahl und Vermehrung Wildbienen
In Hessen gibt es etwa 423 Bienenarten, Nordhessen hat etwas weniger. In 2013 wurden auf einem Bahngelände in der Nordstadt 60 Bienenarten gezählt.
50 % nisten in selbstgegrabenen Gängen im Erdboden, sie mögen sandige bis leicht lehmige und wenig bewachsene Bodenstellen. 30 % legen die Nester im Holz abgestorbener Bäume an. Die übrigen bauen ihre Nester in leeren Schneckenhäusern, hohlen Pflanzenstängeln, Felsspalten, Mauerritzen, verlassenen Mauselöchern oder Vogelnestern. Die
Wildbienen Kinderstube: Sie legen nach der Befruchtung einen Nestbau an - überwiegend in der Form eines langgestreckten Ganges. Am hinteren Ende werden Pollen und Nektar eingetragen. Auf diesen Nahrungsvorrat legt die Biene ein Ei. Mit einer Zwischenwand wird die erste Zelle verschlossen, bevor mit dem Bau einer weiteren begonnen wird. So finden im Gang etwa 5-8 Zellen hintereinander Platz. Ein Nestverschluss der aus verchiedenen Materialien besteht, schützt die Brut vor Feinden. Der Nachwuchs schlüpft erst im nächsten Jahr. Rasen/Gras im Garten
Viele Menschen möchten einen pflegeleichten Garten. Aber warum dann Rasen? Ein Rasen ist das Gegenteil von pflegeleicht. Er muss gemäht, gedüngt, bewässert, belüftet, ausgebessert und an den Kanten gezäumt werden. Er kostet Zeit, Energie und noch mehr Geld. Sonst wäre der Rasen kein Rasen mehr, sondern Gras. Gras, das ab März von Gundermann, Duft-Veilchen und später Löwenzahn durchzogen ist. Gras, das krabbelnden Insekten Unterschlupf und fliegenden Sechsbeinern erstes Futter bietet. So ein Gras sieht interessanter aus als eine auf wenige Millimeter gestutzte Einheitsfläche. Doch sobald der Boden aufgetaut ist, knattern überall die Mäher los. Stundenlang, jede Woche. Damit das Gras unbelebter Rasen bleibt.
Ein Vorschlag: Dieses Jahr mal ein, zwei Monate warten. Einen hübschen Weg durchs Gras mähen, einen kleinen Sitzplatz ans Ende machen und sich da hinsetzen. Das ist für die Tiere gut und kostet fast nichts. (Newsletter Zeit Online, 29.4.23)
Bio Pflanzen/Saatgut
Bei Demeter, Naturland etc. wird natürlich gedüngt und die Pflanzen werden in der Region hergestellt, es gibt keine Hybrid-Sorten, Gen- oder Biotechnologie - wie bei Mosanto und Bayer.
Nisthilfen
Hat man passende Futterpflanzen in Reichweite würden sich die Wildbienen über Nisthilfen freuen.
Unsere Wildbienen-Nisthilfen sind aus großen Holzstücken entstanden, dort wurden Löchern hineingebohrt in verschiedenen Größen. Sie sind bereits besetzt, da viele Löcher geschlossen sind.
Unsere fünf (inzwischen 8) stehen auf dem Fensterbrett, sonnig und windgeschützt.
Eins ist im August 2019 dazugekommen - von Wildbienen-Lüder, er baut sie selbst, die "BeeFriends" (mit Schilf- und Pappröhrchen und einem Hartholz-Block). In 2022 haben wir noch mehr auf den Fensterbänken untergebracht - alle sind besetzt.
Die Honigbienen hingegen leben in einem Volk in einem Bienenstock (Beute)
Und last but not least: Schmetterlinge
Sie werden von Jahr zu Jahr weniger und ich freue mich immer wenn ein Tagpfauenauge, ein Admiral, ein kleiner Fuchs
oder Zitronenfalter sich in unserem Garten aufhalten und wohlfühlen. Sie lieben z.B. den Schmetterlingsflieder und benötigen bei den heißen Sommern zur Zeit auch zusätzlich Wasserstellen.
Im Juni 2019 haben wir eine Schwalbenschwanz Oase gebastelt. Noch ist keiner zu sehen, aber vielleicht kommen sie ja noch ;-)