Geschichte:
Es wird immer wieder behauptet, daß die Rasse
der Deutschen Spitze in direkter Linie vom jungsteinzeitlichen
"Torfspitz" oder "Pfahlbauspitz"
abstamme. Eine solche Theorie läßt sich
jedoch nur schwer aufrecht erhalten. Denn selbst
wenn die Knochenfunde darauf hindeuten, daß
Hunde aus prähistorischer Zeit einen ähnlichen
Körperbau aufwiesen, wie der Spitz ihn hat,
so wissen wir noch lange nicht, wie diese Vierbeiner
in lebendem Zustand aussahen. Nichtsdestotrotz -
spitzartige Hunde gibt es schon recht lange, und
sie traten in verschiedenen Regionen der Welt auf,
so daß man, wenn schon nicht von einer prähistorischen
Rasse, immerhin von einem sehr ursprünglichen
Hundetyp sprechen kann. Die FCI hat für solche
Hunde die Gruppe 5 eingerichtet: "Spitze und
Hunde vom Urtyp".
Die Spitze waren reine Gebrauchshunde und hatten
unterschiedlichste Aufgaben: Sie wurden bei der
Jagd, beim Fischfang, als Wachhunde, als Schlittenhunde
und als wachhabende Gefährten bei längeren
Reisen eingesetzt. In Norddeutschland und in den
Niederlanden begleiteten besonders mutige und robuste
Hunde dieser Rasse die Binnenschiffer auf ihren
Fahrten über die Flüsse, und oft standen
sie aufgepflanzt wie eine Galionsfigur am Bug der
Lastkähne. Auch zu Lande waren sie unentbehrliche
Helfer, so beschützten sie etwa die Fuhrleute
und ihre Fracht auf den oft langen und beschwerlichen
Fahrten. Später wurden die Spitze dann zu Gesellschaftshunden,
die von Michelangelo ebenso geschätzt wurden
wie von Mozart, Kaiserin Josephine und Émile
Zola... Seit 1960 haben sie und ihre Brüder
offiziell (von der Fédération Cynologique
Internationale bestätigt) die "deutsche
Staatsangehörigkeit".
Der Mittelspitz, der Kleinspitz und der
Zwergspitz wurden früher in der Gruppe der
Gesellschaftshunde zusammengefaßt,
der Großspitz und der Wolfsspitz hingegen
in der Gruppe der Arbeitshunde. In England war der
Großspitz lange Zeit verpönt; dort interessierte
man sich nur für den Zwergspitz und den Wolfsspitz,
später auch für den Mittel- und den Kleinspitz.
Im 19. Jahrhundert war der Spitz ebenso wie der
Pinscher und der Schnauzer häufiger Begleiter
von Pferd und Wagen, egal, ob es sich um Postkutschen
oder Fuhrwerke handelte. J. Dhers schrieb dazu:
"Ich erinnere mich, daß zu dieser Zeit
alle Postkutschen und sämtliche Rollkutscher
von diesen kleinen weißen, schwarzen oder
grauen Teufeln begleitet wurden, die meist unablässig,
flink und ständig bellend hin und her liefen,
um sich schließlich auf der Kruppe eines Pferdes
niederzulassen".
Wesen, Haltung:
Der Großspitz besitzt die gleichen Qualitäten
wie die kleineren Spitze - er ist sehr lebhaft,
dazu ein richtiger Schelm und hat es faustdick
hinter den Ohren - und ist außerdem sehr
ausdauernd und relativ gelassen und
ruhig. Ein äußerst ausgeglichener
Hund, mit dem es sich auf angenehme Weise leben
läßt und der fürwahr etwas mehr
Aufmerksamkeit verdient. Sein kräftiger und
kompakter Körper strahlt jede Menge Selbstsicherheit
und Würde aus. Gleichzeitig sieht man ein lustiges
Funkeln in seinen Augen, seine Ohren sind immer
aufmerksam hochgestellt und zeugen von seiner Aufgewecktheit,
und sein fuchsförmiger Kopf sagt schon so einiges
über seine Schlauheit aus. Obwohl er
gerne bellt - dieser extravertierte Hund
braucht das einfach als Ausdrucksmöglichkeit
- gibt er nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit Laut.
Sein lustiges Bellen zeigt im Übrigen seine
gute Laune und hat mit Ärger überhaupt
nichts zu tun! Schon richtig, er mag Fremde nicht
besonders. Er ist eben einfach ein Familienhund!
Der Spitz hat seine alten Fähigkeiten als
Wächter bis heute behalten, und der Großspitz
nimmt seine Aufgabe als Wachhund immer sehr ernst.
Gegenüber seinen kleinen Brüdern besitzt
er natürlich einen besonderen Vorteil als Wachhund:
Seine Größe und seine stattliche Erscheinung.
Das abstehende Fell läßt ihn größer
wirken, als er ist, und sein direkter, offener Blick,
der jeden auf seinen Platz verweist, tut sein Übriges...
Dem Großspitz gelingt es mit Leichtigkeit,
jegliche böse Absicht zu vereiteln. Doch er
ist nicht nur sehr wachsam, sondern auch ein äußerst
anhänglicher Gefährte. Mit ihm kommt einfach
niemals Langeweile auf. Schon wenn er das kleinste
Geräusch von Ihnen vernimmt, kommt er gleich
angewetzt. Es könnte ja sein, daß Sie
ihn brauchen, oder daß es Zeit für einen
Spaziergang oder fürs tägliche Jogging
ist! Oder müssen Sie heute die Kinder etwa
früher von der Schule abholen als gewöhnlich?
Der Spitz ist sehr neugierig und lernfreudig, und
er möchte am liebsten alles gemeinsam mit seinem
Herrchen oder Frauchen tun. Sogar gute Manieren
kann man ihm beibringen! Auch wenn er auf den ersten
Blick etwas unruhig und quirlig wirkt, so ist er
doch in Wahrheit ein äußerst gelehriger
Schüler. Die Grundbefehle wie "Sitz",
"Platz", "Bleib" und "Bei
Fuß" lernt er ganz schnell, und dann
ist er schon wieder bereit, etwas neues aufzunehmen.
Er ist äußerst intelligent und folgsam;
nicht umsonst waren seine Vorfahren - neben dem
Pudel - ausgezeichnete Zirkushunde.
Wenn Klein - und Zwergspitze am Besten zu alleinstehenden
Leuten passen, weil diese die meiste Zeit haben,
ihre Schützlingen angemessen zu umsorgen, dann
passen Groß- und Mittelspitze besonders gut
zu Familien mit Kindern. Diese Hunde sind unermüdliche
Spielgefährten, die immer zu jedem Spaß
bereit sind. Ihr dickes Fell ist toll zum Streicheln,
sie wärmen, geben Sicherheit und sind einfach
wie geschaffen für ein Leben mit Kindern. Aber
auch hier ist wichtig, daß der Hund gut erzogen
ist - und das Kind natürlich auch.
Wenn Sie in einer Wohnung leben, aber ein Faible
für Spitze haben, sollten Sie sich lieber für
einen kleineren Typ entscheiden. Eigentlich könnte
er das ganze Jahr über in einer Hundehütte
schlafen, doch ist er charakterlich für so
ein Leben abseits von Herrchen und Frauchen einfach
nicht geschaffen. Er braucht seine Familie unmittelbar
um sich herum. Diese kleine Klette folgt seinem
Menschen sowieso am liebsten auf Schritt und Tritt.
Lange Spaziergänge sind für diesen
Hund obligatorisch, er hat nämlich eine große
Ausdauer.
Ernährung, Pflege:
Er ist gleichzeitig Vielfraß und Feinschmecker,
so daß er gutes und üppiges Fressen liebt,
Ein 20 kg schwerer Hund braucht etwa 300 g Fleisch
pro Tag, 175 g Hundeflocken, Reis oder Getreide
und 175 g Gemüse (Karotten, grüne Bohnen,
Salat...); vergessen Sie nicht, seinem Futter die
Tagesration eines Vitamin- und Mineralstoffkomplexes
zuzufügen. Fertigfutter können Sie ihm
natürlich auch servieren, das ist praktischer
und billiger. Im Großen und Ganzen sollten
Sie ihm keine Extras geben; Naschereien, Wurst oder
Essensreste vom Tisch schaden seiner Gesundheit.
Wenn er aber wirklich eine Belohnung verdient hat,
geben Sie ihm einen Hundekuchen, ein Stück
Käse oder ein Stück Apfel. Sollten Sie
feststellen, daß er zu dick geworden ist,
setzen Sie ihn sofort auf Diät und verschaffen
Sie ihm mehr Bewegung.
Es ist sinnlos, ihn zu einem Hundefrisör zu
schleppen, er braucht weder einen modernen Haarschnitt
noch ein Brushing. Dafür muß man ihn
allerdings zwei bis dreimal die Woche ganz
sorgfältig am ganzen Körper bürsten.
So bilden sich in seinem Fell keine Knoten und es
bleibt so leicht und locker, wie es sein soll. Bitte
baden Sie Ihren Hund nicht, denn ein Bad würde
die natürliche Schutzschicht auf seiner Haut
für mehrere Wochen zerstören. überprüfen
Sie auch regelmäßig seine Augen und seine
Ohren, und entfernen Sie eventuelle Parasiten, die
sich in seinem dicken Fell eingenistet haben.
Widerristhöhe Mittelspitz: 29 bis 39
cm für beide Geschlechter.
Gewicht Mittelspitz: Etwa 11 kg für
beide Geschlechter.
In der Reihe der fünf Spitze ist der Mittelspitz
der drittgrößte. Er besitzt länglich
geformte Augen und eine üppig behaarte Ringelrute.
Größe: 29-39 cm. Gewicht: etwa 11 kg.
Farbe: Schwarz, braun oder weiß. Obwohl
in Deutschland meist einfarbig gezüchtet, sind
alle Farbspielarten erlaubt. Fell lang und derb,
weiche Unterwolle
Durchschnittliche Lebenserwartung: 14 bis
18 Jahre
Quelle: www.hundeinfos.de
|