Bühl-Runde
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Die Entstehung des Natursees Bühl |
Das Eisen vom Bühl
Eisen kommt in der Natur normalerweise nur als in Stein gebundenes Mineral vor. Dieses Eisenerz muss im Hochofenprozess geschmolzen werde, um das Schwermetall zu erhalten. Reines, sogenanntes gediegenes Eisen ist daher äußerst selten. Das größte Vorkommen findet sich auf der Insel Disco westlich von Grönland. Als geologische Sensation galten deshalb Eisenknollen die im Basalt am Bühl eingelagert waren. Die Ursachen für das hiesige Vorkommen waren vermutlich natürliche Hochofenprozesse. Ab 1905 sammelten Arbeiter die Nuss- bis kopfgroßen Stücke und verkauften sie an Sammler, Seither ist der Bühl bei Weimar fester Bestandteil geologischer Fachliteratur. |
Na ich dachte mal, es regnet kaum und ist auch nicht so regnerisch. Also entschied ich mit mit Milow und Camii zum Bühl zu fahren.
Kaum saß ich im Auto fielen die ersten Regentropfen.
Von ihnen wurde ich die ganze Tour begleitet, aber ich war ja richtig angezogen.
Gegen Ende hörte es netterweise auf - die Hunde konnten an der Apfelwiese buddeln und waren eh glücklich.
Was mir nur so auffiel - überall auf dem Weg standen "Durchgang-Verboten" Schilder und einige tiefe Löcher waren auf dem auch abgeholzten Wanderweg zu sehen... Naja sonst war nix also ging ich weiter über die Ahnebrücke drüber - auf der anderen Seite war alles normal, halt matschig und regnerisch.
Beim abbiegen sah ich wieder ein Durchfahrt verboten Schild und ein Blick nach rechts: Ein gelber Bagger, sehr laut bei seinen Machenschaften. Vielleicht war daher überall Durchgang verboten - wegen Baumfällarbeiten? Vor allem diese breiten Schneisen auf dem Weg - rechts und links...
Wir gingen zur Apfelwiese - die Hunde konnten buddeln und ich eine rauchen und die Streuobstwiese bewundern, denn die Sonne war aufgetaucht.
Es ging wieder nach oben zum Bühl und den Parkplätzen. Hier traf ich eine liebe ältere Frau mit fittem Hund, die mir erzählte am Bühl wurden viele Arbeiten verrichtet wo sich einige Menschen drüber aufgeregt haben und Zettel verteilten. Ok also mit angeleinten Hunden zum Bühl - ist ja eigentlich verboten.
Dann gings bergab - ich ließ sie laufen und plötzliche Aufregung, denn da sonnen sich Nil-Enten - schwupps waren sie im Wasser, die Hunde hinterher - und ja Milow ist zweimal geschwommen - Camii hat nur gebellt, sie ist sehr wasserscheu. Menschen waren nicht da, nur ein Mann, den ich fragte (mit angeleinten Hunden) was denn hier gemacht wurde, an diesem schönen Natursee. Tja die wüssten es noch nicht so genau war die Antwort.
Nun da ich noch nie am Campingplatz vom Bühl war, stiefelten wir da hoch.
Interessant, ein Sportplatz und eine Grillhütte und untendrunter die Campingmobile.
Zettel habe ich nicht gesehen, werde das nochmal machen.
Mit ziemlich nassem Milow wieder ins Auto, Cami hatte "nur" nasse Pfötchen
Fotos vom 8. August 2023
im Regen an der Ahne
Blumenwiesen im Regen
eins der Durchgang-Verboten Schilder
der Bagger
links und rechts alles kaputt
an der Streuobstwiese
Milow und Camii buddeln was das Zeug hält
die Streuobstwiese
Am Bühl - links im wasser die Enten, davor der kleine schwarze Fleck: Milow
Cami eine andere Richtung
Milow und die Enten
auf der anderen Seite des Bühl
ein Strandbereich und ein alter Mauerrest
Sportplatz
Die Entstehung des Natursees Bühl
An der Stelle des heutigen Natursees Bühl erhob sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein etwa 60 m hoher Basaltkekel mit gleichem Namen. Dieses leitet sich aus dem Althochdeutschen "buhil" für "Hügel, Anhöhe" ab. Nach ersten Abbauversuchen in 1843 begann 1896 die industrielle Basaltgewinnung. Dazu verpachtete die Gemeindeverwaltung das Gelände an eine Firma, die außerdem die Basaltsteinbrüche Erlenloch und Brandkopf im Habichtswaldbetrieb. Auf der Sohle des Steinbruchs waren Schienen für Transportloren vor 1914 verlegt (siehe Foto), ebensfalls auf einem Foto vor 1914 hat sich die Belegschaft des Steinbruchs Bühl versammelt auf dem hochwertigen Säulenbasalt
Das höherwertige Gestein, das in schräg verlaufenden Säulen anstand, wurde von Arbeitern vor Ort verarbeitet. Auf dem Gelände des heutigen Sportplatzes saßen bis zu 60 Steinrichter in dreiseitigen Holzhütten um mit dem Hammer den Basalt zu Pflastersteinen zu schlagen.
Das minderwertige Gestein wurde in Brechern zu Basaltschotter und Grus zerkleinert.
Bis zum Bau der Eisenbahnlinie 1897 zwischen Wolfhagen und Kassel transportierten Fuhrwerke Pflastersteine und Schotter nach Kassel. Später brachte eine sogenannte Bremsbahn das Material zum Bahnhof nach Weimar. Der Brecher, die Seilbahn und die Förderbahn, die nach dem Abbau des Kegels den nun tiefer liegenden Basalt nach oben holte, wurden mit Strom angetrieben. Diesen erzeugten drei Dampfmaschinen vor Ort.
Bis zum Ende des Abbaus 1916 förderten und verarbeiteten zeitweilig 130 bis 150 Arbeiter, darunter viele Österreicher und Italiener, das Gestein. Obwohl ein Gutachten von der Wiederaufnahme des Abbaus abriet, verpachtete die Gemeinde den Steinbruch 1924 an ein regionales Unternehmen. Nach einer Sprengung an der Grubensohle kam es 1925 zum Einbruch von Ton-, Sand- und Wassermassen. Der Betrieb musste daraufhin eingestellt und die Anlagen abgebaut werden. Der etwa 80m tiefe Steinbruch füllte sich rasch mit Untergrund- und Niederschlagswasser. Ab den 1950er Jahren gestaltete die Gemeinde den Ausßenberich zur heutigen Freizeitanlage um. Vom einstigen Basaltabbau ist nur noch ein Mauerrest erhalten. |
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