P20 Ulfener Karst / Sontra
südlicher Ringgau |
Der Sontraer Ortsteil Ulfen liegt im südlichen Ringgau. Hier, zwischen Ringgau-Renda, Sontra-Ulfen und Breitau findet man eine einmalige Karstlandschaft mit Karstquellen und dem Trockental im Rendagraben. Die Entdeckertour im Werratal führt entlang des Trockentales hinauf auf die Muschelkalkhöhen des Ringgauplateaus, ein Rastgebiet für Zugvögel. Man wandert durch Wald, vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen, Wiesen und Waldrändern, entdeckt botanische Besonderheiten, hat herrliche Ausblicke in das Ulfetal. |
Geo-Naturpark Frau-Holle-Land
Stadt Sontra
Hessen Forst |
Holles Schaf - regionale Naturprodukte |
Flüsse, Bäche: Alter Weißt / Renda-Talgraben, Ulfe |
Heimathof Ulfen
leider wegen Wintersaison geschlossen
Ebenfalls Sitz des Heimat- u. Fördervereins Ulfen |
Berge: Löhrengraben, Lörenkopf, Eistal, Iberg, Burgberg, Erbberg, Hopfenberg |
Erdfall bei Ulfen 1881 |
Aussichtspunkt Struth (400m ü. NN)
Panoramafoto |
Wichtellöcher (Karsterscheinung) |
Karstquelle - Renda-Talgraben |
Vogelherdhöhle, Lebensraum Kalkfelsen |
Johann Georg Pforr - der Pferdemaler |
Oberer Muschelkalk |
Pechmarie und Goldmarie, die Märchenfiguren, Märchen der Vogelerdhöhle |
Bewegte Bilder vom Ulfener Karst bei Youtube |
Tour von Wood Walker |
Orte: Ulfen, Sontra, Renda, Breitau, Grandenbaum |
komoot |
Da gibts doch dieses Lied - "über sieben Brücken sollst Du gehn" von Peter Maffay - so ähnlich fühlten wir uns heute bei der Anfahrt zum P20 in Ulfen (Sontra).
Ok passt nicht - wir sind nur durch fünf Tunnels gefahren - es geht um den neuen Teilabschnitt der A44 (von Fürstenhagen / Heli / Walburg / Harmuthsachsen / Waldkappel bis kurz vor Oetmannshausen sie soll bis Eisenach reichen.
Um 13.30 kamen wir nach einer Stunde Anfahrt bei Sonnenschein und Wind am Ulfener Wanderparkplatz an. Und auch Anfang November haben wir 11 Grad...
An der wenig befahrenen Landstraße geht es über eine Brücke und es hinein in die Bergwelt an enspannten Kühen vorbei.
Uns erwartet eine vielschichtige Landschaft. Nach dem Aufstieg betreten wir den bunten Herbstwald und folgen einem kleinen Pfad bergab bis wir über einen Wiesenweg an zwei möglichen Aufstiegen über Treppen ankommen ;-)
Die erste Treppe ist ziemlich lang und steil, wir wählen die andere, den "leichteren" Aufstieg.
Oben angekommen haben wir einen schönen Ausblick in das Trockental und es geht weiter bergauf.
Die Wegschilder zeigen uns den Weg zur Vogelherdhöhle mit Sitzgelegenheiten. Wir bewundern die Pechmarie und die Goldmarie (aufgrund des Märchens wurden sie von Holzbildhauer Heinz Günther hergestellt), finden die Geschichte zur Höhle sehr interessant.
Nun geht es auf einem kleinen Pfad hinunter in das Trockental und wir folgen wiederum einem gewundenen kleinen Pfad nach oben auf den Berg mit seinen intaken Bäumen ;-)
Das alles im goldenen Herbstlaub.
Am Ringgauplateau angekommen wussten wir was wir gemacht hatten *grins*, ich hatte diese Höhenmeter tatsächlich beim Lesen der Tour vorher übersehen.
Verlaufen ist unmöglich - die "20" kann man nicht übersehen. Es war übrigens anfangs sehr windig, im Wald hat der Wind nachgelassen und gegen Ende wurden wir wieder fast weggeweht.
Die Ausblicke in das Ulfetal haben wir genossen - hier befindet sich auch der Rastplatz Burgberghütte mit Gipfelkreuz und Gipfelbuch.
Seit Sommer 2019 blühen hier Frau Holles Blumenwiesen
und mittendrin steht Frau Holle die die Fluren segnet.
Ulfen ist auch der Geburtsort von Johann Georg Pforr, dem Pferdemaler.
An noch blühenden Feldern geht es Richtung Ulfen bergab, man sieht viele Berge, u.a. den Monte Kali.
Die Sonne ist am untergehen, am Heimathof Ulfen vorbei, kurz Pause auf der Panoramabank oberhalb Ulfen - durch das Fachwerkörtchen hindurch zum Auto. Wir haben 4 Stunden gebraucht um diese wundervolle Tour zu wandern.
Fotos vom
6. November 2022
dazwischengeschmuggelt ;-)
drei Grazien auf dem Stein unterhalb des Hohlesteins ;-)
Wanderparkplatz Ulfener Karst
los gehts
über das Brückchen
Parallel zur Hauptstraße geht es bergauf zu den Kühen
Wanderschilder
chillen
die süßen
Sonnenschein und Wind
die Camii schaut sich mal um
mal umziehen, es ist doch ziemlich warm
auf dem kleinen Weg am Waldrand
den Pfad bergab
Wichtellöcher bei Ulfen
Sie gehören zu den Karsterscheinungen zwischen Renda und Ulfen. Genauere Beschreibung auf der Infotafel zur Rendtalquelle I neben unserem Startpunkt bei Ulfen)
Die Wichtel in Ulfen - immer wieder wurden die Menschen in früheren Zeiten durch Höhlen inspierert und es entstanden einige Geschichten.
Auf kleinstem Raum kommen hier im südlichen Ringgau alle klassischen Karsterscheinungen vor: Bachschwinden, Höhlen, Erdfälle, Karstquellen |
rechts vom Weg das Trockental
es ist einfach zauberhaft
Karstwand, wir folgen dem Pfad
hier geht es links steil hoch über vieeeele Treppen
Karstquelle - Renda-Talgraben (Rendatalquelle 1) Ulfen
Eine geologische Besonderheit ist die für Nord- und Osthessen einmalige Karstlandschaft zwischen Rende und Karstquellen und dem Trockental im Rendagraben.
Der Rendatalbach ist meist trocken, das Wasser fließt unterirdisch
Geologie
Als Karstlandschaft bezeichnet man in der Geologie eine Landschaft die durch unter- und oberirdisch stark gegliederte Geländeform gekennzeichnet ist. Karstlandschaften bilden sich in Gesteinen, meist Kalkstein, die chemisch angreifbar sind. Durch Prozesse entstehen Hohlräume im Untergrund und Erdfälle (Dolinen) an der Oberfläche hier im Unteren und Mittleren Muschlkalk. Bemerkenswert ist das das meist trockenliegende Bachtal im Rendagraben. welches nur bei sehr starken Niederschlägen Wasser führt. Bei geringen Wassermengen verschwindet das Wasser des Baches im Bachschwinden (Ponoren), unterhalb von Renda. Nur bei größeren Wassermengen ist das Fassungsvermögen der unterirdischen Hohlräume nicht mehr ausreichend. Das Wasser quillt dann oberhalb von Ulfen aus Karstspalten hervor und fließt im ansonsten trockenen Bachbett ab.
Tiere
Die Höhlen bieten einigen Tierarten einen Lebensraum im Dunkeln. Je nach Größe des Höhlenraumes leben hier Insekten, Spinnen und Krebse. Fledermäuse wie Fuchs und Dachs nutzen Höhlen als Überwinterunsquartiere oder zur Aufzucht der Jungen. In den Karstquellen bei Ulfen leben seltene Tierarten wie der Höhlenflohkrebs und Alpenstrudelwurm |
wir gehen gradeaus über den Wiesenweg und verwenden den leichten Aufstieg
der leichte Aufstieg, Cami folgt Robbie
Robbie ist schon oben ;-)
es geht nun im Wald ein wenig bergauf
wir gehen rechts und erreichen bald die Vogelherdhöhle
Blick ins Trockental
Uwe mit den Hunden bei der Pechmarie
Milow hat einen merkwürdigen Gesichtsausdruck - aber vielleicht kann er auch nicht anders
Ki bei der Goldmarie
Lebensraum Kalkfelsen
Felsbänder aus Muschelkalk sind Bestandteil der Ulfener Karstlandschaft - ein besonderer Lebensraum für Flora und Fauna - in Felsspalten z.B. der baunstielige Streifenfarm, in Ritzen und Spalten der Felsen sind auch die Wurzelbereiche für die Schneckenarten (Roggenkornschnecke, Steinbpicker) wichtig um sich dorthinhin zurückzuziehen. Ist es feucht findet man sie auch auf der feuchten Felsoberfläche bei der Nahrungsaufnahme wie Flechten und Algen. Auch in den Hohlrämen des Gesteinsschutts am Fuße der Felsbänder leben seltene Schneckenarten (die große und kleine Schließmundschnecke, der große Kielschnegel und die Kleine Daudebardie). Für das Ulfener Karstgebiet wurden bisher 55 Landschneckenarten nachgewiesen |
Vogelherdhöhle
Das "Loch" in der Vogelherdhöhle
Vor ca. 235 Mio Jahren war hier ein tropisches bis subtropisches Randmeer. Nur schmale Verbindungen zum Weltmeer waren vorhanden. In 2016 wurde die Vogelherdhöhle gefunden. Ein ca. 15 m langer horizontal verlaufender, enger Gang konnte bisher erkundet werden. Solche Hohlraumbildungen sind im unteren Muschelkalk sehr selten. In der Geologie wird hier von einer Verkarstung des Muschelkalks ausgegangen. Der Gang scheint Teil eines unterirdischen Bachsystems zu sein. Es konnte nachgewiesen werden das die Höhle zu unterschiedlichen Jahreszeiten von rund 20 verschiedenen Tierarten besucht wird. So nutzt z.B. das Tagpfauenauge den Höhleneingang als Winterquartier. |
Sitzmöglichkeiten auf Baumstümpfen vor den Felsbändern
Goldmarie und eine weitere Bank
beeindruckend
Ich bin der Wald - Ich bin uralt
es geht leicht bergab
das Tal
am Waldrand entlang
da wollen wir gleich hoch - Terrassenförmige Pfade führen auf den Berg
Johann Georg Pforr
Der Pferdemaler
Er wurde 1745 in Ulfen gebogen. Seine Kindheit verbrachte er in der landgräflichen Staatsdomäne, hier entdeckte er seine Liebe zur Natur und den Pferden, die er später malte. 1777 tritt er als einer der ersten Schüler der neu gegründeten Malarakademie in Kassel bei. Wie viele Bilder, Zeichnungen und Radierungen er in seinem Leben, bis 1798 geschaffen hat ist unbekannt. Auffallend sind die Felslandschaften die auf einigen seiner Bilder zu sehen sind. Es darf vermutet werden dass die Gegend um Ulfen mit der felsigen Karstlandschaft ihn inspiriert hat. wikipedia |
nach oben geschaut
hoch auf den Berg
über Treppen
gradeaus
Robbie und Camii spielen eine Runde
es wird ein wenig steiler
anstrengend aber wunderschön verwunschen
am Plateau angekommen - man fühlt sich wie auf den Dörnbergwiesen
eine kleine Abkürzung führt uns links in das Wäldchen
Camii ist ganz glücklich
er mit seinem Tracker wohl eher nicht - seine Ausflüge sind wieder schlimmer geworden - er bleibt nun wieder fast ausschließlich an der Leine
es ist schön hier
einiges blüht noch
Ki hinten mit Camii
mal ne Runde Teerweg
hach
auch mal ganz entspannend
Wahnsinnswolkenhimmel
wieder rein ins Wäldchen
hier könnte man noch den P13 Boyneburg mitnehmen
wir finden gleich eine Pausenstelle
rechts am Waldrand
grandios
Camii hatte heute keine Lust zum Buddeln
its me
Aussichtspunkt Struth (400m ü. NN)
Panoramafoto
Camii - nur ein schwarzer Fleck auf der weitläufigen Wiese
über ein Brückchen gehts bergauf in das Wäldchen
hm ziemlich steil
Sonnenflecke
Gegenlicht - mein Mann
ok, hier ist Modellflug möglich
WOW
langsam geht sie unter die Sonne
Ulfetal
ein Päuschen an einer windgeschützten Stelle, einem alten Schuppen
das Gipfelkreuz des Burgberges: 360 m
Panorama an der Burgberghütte
Erdfall bei Ulfen (Burgberg am 12.11.1881)
Ein Erdfall ist eine trichterförmige Senke an der Erdoberfläche, die durch das Einbrechen eines natürlichen Hohlraumes im Untergrund entsteht. Ursächlich dafür ist die Auflösung leicht löslicher Gesteine (Steinsalz, Gips, Kalkstein) im Untergrund. Der Erdfall ist weiterhin aktiv. Ursprünglich muss sich hier im Untergrund ein größerer Höhlenraum befunden haben. Er befindet sich auf einem Privatgrundstück.. |
er ist fotogen ;-)
Frau Holle mit Eule auf dem Kopf und Katze zu den Füßen an der Blumenwiese
- sie ist aus Eiche und wiegt 1500 kg
Gefördert vom Heimatverein Ulfen / heimathof-ulfen.de
Oberer Muschelkalk
In Phasen guter Lebensbedingungen existierten in den oberen Wasserschichten Fische und Kopfüßler (Ceratiten) vor 345 Mio Jahren. Der Meeresboden war von Muscheln, Seesternen und Seelilien besiedelt - sie gehörten zu den häufigsten Lebewesen am Meeresgrund, sie heften sich am Meeresboden an und filtrieren Wasser. Der Obere Muschelkalk ist auf dem Renggauplateau am großflächigsten vorhanden, hier kann man auf Äckern Ceratiten finden. Der Trochitenkalk in dem die Stielglieder der Seelilien häufig vorkommen ist dagegen nur wenig aufgeschlossen. Die Kalksteine der Ceratiten-Schichten bilden keine deutlichen Schichtstufen. Sie schwammen in einem 20 bis 50 m tiefen, lichtdurchfluteten Meer. Durch Stürme im Muschelkaklmeer sind die Seelilien abgestorben, die Ceratiten überlebten es. |
Camii im Sonnenuntergang beim Buddeln ;-)
Und immer noch blüht hier alles
Camii macht ne einsame Wiesenwanderung auf der Suche nach Mäusen
Uwe in der Abendsonne
Es geht nun bergab
Heimathof Ulfen - leider geschlossen
runter Richtung Ulfen
Panoramabank oberhalb Ulfen
;-)
meine Füße
Ulfen
restliches Gegenlicht
durch das Fachwerkörtchen Ulfen
Mosterei
und wieder zurück am Parkplatz um 16.30 Uhr nach 4 Stunden ;-)
|