Wir waren in "Ausgesummt - das Insektensterben und seine Folgen" im Naturkundemuseum Ottoneum in Kassel. Die Ausstellung läuft vom 11.6. bis 14.10.2018
Seit Oktober 2017 in aller Munde, das Insektensterben nimmt weiter zu. Diese Ausstellung ist unbequem für uns Alle, denn wir sind indirekt Mitverantwortliche.
Der Hebel könnte umgelegt werden.......
Hier werden Filme gezeigt, Wissen durch Plakate vermittelt, Präsentationen von Webseiten, es gibt Insektenmikroskope und am Ende der Ausstellung findet man Naturschutzorganisationen wie den NABU oder den BUND die durch Informationsmaterial und bildliche Darstellungen den Menschen aufrütteln.
Die Insekten haben Schlüsselrollen im Gefüge der Natur, fehlen einige kommt alles durcheinander. Zum Beispiel wachsen Baumwollpflanzen durch Bestäubung - ohne den Dienst der Insekten wird es 40 % weniger Baumwolle geben - das bedeutet hohe Preise für Jeans, Pullover u.v.m. Insekten sind Nahrungsgrundlage für Vögel, Frösche und Echsen....
Geht es weiter wie bisher werden in den nächsten 100 Jahren nur noch einige Allerweltsarten und Nutztierpflanzen übrig sein - das würde eine ökologische Katastrophe bedeuten.
Fehlen die richtigen Blütenpflanzen wird nichts bestäubt von den Bienen, Hummeln, Wildbienen.....
Man muss sich aufmachen und die Begegnung mit der Natur im Detail suchen. Nur was man kennt, kann man lieben und nur was man liebt, will man auch schützen.
Der 24. Juni 2018
Das Ottoneum
Die Insekten-News - eine Nachrichtensendung
Zeitungsausschnitte
Ein Mikroskop an einer Drehscheibe - hier werden Insekten wie das Landkärtchen, die Blattwanze , die Feldwespe oder die Holzwespe gezeigt
Inzwischen wohl ein neuer Hype: Insect-Pasta oder Schokolade mit gerösteten Mehlwürmern. Das wär ja mal nix für mich....
Insekten sind das Rückgrat der Ökosysteme
eine Lerntafel mit Insektenerkennung
tja... wir sollten etwas ändern
Ein Beispiel wie gemessen wird wieviele Insekten in diesem Bereich vorhanden sind
hier wird das Leben und Arbeiten von Ameisen dargestellt
eine Übersicht der Tagfalter der Region - vor 100 Jahren und heute...
der Ginster-Bläuling
der Distelfalter
der Admiral
und sehr selten - der kleine Eisvogel
Durch landwirtschaftliche Flächen - meist Monokulturen - wird die Artenvielfalt zerstört
Den Honigbienen in der Stadt geht es noch relativ gut, den Land-Honigbienen geht es nicht gut und den Wildbienen geht es schlecht. Über die Hälfte der Wildbienen Arten in Deutschland ist gefährdet. Es fehlen Nistplätze und Nahrungspflanzen.
Blühpflanzen für Insekten
dieser alte Baum bietet Lebensraum für viele Wildbienenarten - drumherum sind die passenden Futterpflanzen für die Wildbienen und im Baum oder in der Erde werden die Nester angelegt
Honigbienen fliegen durch die Röhre zu der Beute
Gifte in der Landschaft
Ohne Schädlingsbekämpfungsmittel gäbe es Ertragseinbußen durch Pilzbefall, Fraßschäden und Unkräuter. Es ist ein eigenes Thema was sich alles in Pflanzenschutzmitteln befindet, sicher ist dass diese Pestizide es nicht gesund für die Insekten und die Menschen ist.
Durch Neonicotinoide sind Insekten orientierungslos und zeigen Verhaltensänderungen. Auch Glyphosat tötet auf Äckern Unkräuter und beeinflusst viele Lebenwesen in der Umgebung. Im Ökologischen Landbau werden robustere Sorten und bessere Fruchtfolgen gewählt, hilft das nicht, können Naturstoffe als Pflanzenschutz eingesetzt werden.
Auch durch die Erderwärmung wir der jahreszeitliche Lebenszyklus von Tieren und Pflanzen verändert, Futterpflanzen und Insektenarten erscheinen nicht gleichzeitig...
Ausgesummt - Ausgeflattert - Ausgequakt - Ausgeblubbert - Ausgeflitzt - Ausgepiept
Lichtverschmutzung ist auch ein Thema, da nachts alles beleuchtet ist werden riesige Mengen nachtaktiver Insekten angelockt - da flattern sie die ganze Nacht herum, sind leichte Beute für Fressfeinde oder sterben vor Erschöpfung.
Schlimm sind die naturfernen Gärten in den Innenstädten. Es wird pflegeleichter Kurzrasen eingesät, Draht, Steinmauern gesetzt und die wenigen Wildkräuter werden mit Unkrautvernichtungsmitteln getötet.
Die Bebauung freier Flächen wird z.Zt. gefördert und mit schicken Stadtvillen bebaut - der Designerrasen ist fatal für die Insektenwelt.... nix zu Essen - dann auch kein Leben
durch Züge und Autos sterben viele Insekten, ebenso durch Lebensraumzerschneidung und Bodenversiegelung
Ein Film zeigt Chinas menschliche Bestäuber, da die Insekten seit einigen Jahrzehnten dort ausgestorben sind....
Landschaftswandel in der Region
Wo früher noch Obstwiesen waren sind nun Felder zu finden.
Vogelsterben - Landschaftswandel bedroht nicht nur Insekten. Die Vogelküken benötigen Insekten, ganzjährige Vogelfütterung ist hilfreich.
Star
Braunkehlchen
Stieglitz
Goldammer
Ja... echt
"Wir wär's wenn wir einfach so weiter machen wie bisher und auf ein Wunder warten?"
Was hat denn das Insektensterben mit meiner Bratwurst zu tun?
Billiges Fleisch führt zu teuren Problemen: 60 % des hergestellten Korns wird für Futtermittel verwendet. Grundwasserbelastung durch Gülle, ein Fünftel der Schweine landet im Export, 29 Prozent des Eiweißes im Tierfutter wird aus dem Ausland importiert u.e.m.
Hier wird die Umwelt gering geschätzt indem man Müll aus dem Auto wirft...
ja - es geht bei vielen Menschen nur um das Geld...
In Kassel gibt es viele Blühstreifen
Beispiel eines Insektenhotels
Viele Verbraucher haben viel Macht.
Dem kann der Verbraucher entgegenwirken und nachhaltiger einkaufen und mehr über den Sinn der Produkte nachdenken
Die Deutschen kaufen 456 kg Lebensmittel pro Kopf im Jahr - Davon werden 81 kg weggeworfen....
Regional oder Bio kaufen verhindert riesige Transportwege und industrielle Landwirtschaft
Fleisch nicht mehr so viel kaufen, dafür auf Qualität aus der Region und Bio achten. Bei Gemüse und Obst auf die Jahreszeit achten.
Nur was man kennt, kann man lieben und nur was man liebt, will man auch schützen
Ja !
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