Lüneburger Heide
3 Tage Wandern Rundwanderweg Haverbeck, Schneverdingen Pietzmoor, Behringer Heide im April 2023
2 Übernachtungen im Landhaus Haverbeckhof, Niederhaverbeck
3 Wanderungen mit Uwe, Camii, und Milow
Rundwanderweg Haverbeck (Walther v.d. Vogelweide), Schneverdingen Pietzmoor, Behringer Heide
vom 4. bis 6. April 2023

Mittwoch, 05.04.2023
Schneverdingen Heideschleife Pietzmoor, Osterheide, 10 km wandern


Auch heute wieder kalt (2 Grad morgens) und sonnig mit Wind. Wir hatten uns entschieden die Tour von WanderUli zu laufen, die in Snevern beginnt.
15 Minuten Anfahrt bis zum Bahnhof von Schneverdingen von Niederhaverbeck aus.
Wir liefen an der Bahnlinie entlang, an der Keksfabrik mit Graffitti zum Hundefreilaufplatz "Leinen los" vorbei. Durch ein kleines Waldstück an dem Fabrikgebäude "Smurfit Kappa" vorbei - hier wird Wellpappe hergestellt.
Nun auf dem Wanderweg zur Osterheide bis zu dem Teich am Moorweg, den wir umlaufen haben, auch hier meine Lieblingsbäume die Birken. Es geht nun weiter zur Heideschleife Pietzmoor, über Stege hinein in das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide.
Mich hat das sehr begeistert, dieses ruhige, sonnige Hochmoor, dazu die Wolken im Wasser, zwei Krickenten die sich gesucht und gefunden haben.
Uns sind einige Menschen begegnet die oben am Wanderparkplatz Pietzmoor gestartet sind und uns entgegen kamen. Alle waren begeistert und erzählten von den Kreuzottern die so schnell wieder weg waren das sie kein Foto machen konnten.
Ein wenig später setzte ich mich neben einen Fotografen auf den Steg der mir sagte, das dort eine Kreuzotter sich sonnt, irgendwann hab ich sie dann auch entdeckt - entspannt lag sie unter dem Gebüch - andere waren auch noch dort, die ich nicht gesehen habe. Nach einer halben Stunde verabschiedete ich mich von ihm. Er sagte mir noch das es zu dieser Jahreszeit hier die "blauen" Frösche geben sollte - auf der hinteren Seite des Moores. Das ist wohl ein Naturspektakel. Leider habe ich keine gesehen - die Moorfrosch Männchen werden nur für kurze Zeit blau, sagte er mir. Im Artikel gibt es sie zu sehen.
Weiter ging es bis zum Wanderparkplatz Pietzmoor.
Eine Holzskulptur von einer Moorschnucke, dazu eine interessante Geschichte.
Einige Heidschnucken sahen wir von weitem, sie wurden von Hunden und Schäfer zurück zur Scheune getrieben.
Weite Flächen von verblühter Heide gab es zu sehen auf dem Weg zurück nach Schneverdingen, es ging durch Birken- und Laubwälder - das alles im Sonnenschein.
Eine ziemlich schöne 10 km Wanderung!
Dann haben wir seit einigen Jahren mal wieder das McDonalds in Bispingen besucht. Ich brauchte mal Pommes und Uwe vegane Chicken McNuggets.
Zurück in Niederhaverbeck hatten wir noch eine knappe Stunde bis 18 Uhr zum Essen. Etwas gesundes für mich - einen riesigen sehr leckeren Salat ;-) nebst alkhoholfreien Weizenbieren
Wir waren dann doch müde, im TV lief nix - so haben wir früh geschlafen. Morgen ist unser letzter Tag.

++Wanderung komoot++
Alle weiteren Infos unten bei den Fotos und
++Unter Links Informationen über die Unterkunft und mehr++


los gehts

Sprayer in Schnevendingen

Ein Grafitti-Gemälde von Buchholzer Graffittikünstler SAEM an der Rückwand einer Lagerhalle

Ein Grafitti-Gemälde von Buchholzer Graffittikünstler SAEM an der Rückwand einer Lagerhalle



die einzige blühende Heide die wir gesehen haben ;-)
rechts die Gleise der Heidebahn


hier gab es weiße Kottüten ;-)


die Freilauffläche
durch das kleine Waldstück

auf Teerweg an "Smurfit Kappa" vorbei - hier wird Wellpappe hergestellt




ein schöner Weg umgeben von Bäumen und Wiesen

den Moorteich umrundet


zauberhaft


allein diese Birken ;-)

der Wolken-See

das Bächlein Verse

Wegweiser

zur Stegkreuzung noch 1 km, d.h. dann sind wir an der Heideschleife Pietzmoor

im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide

Ein Freundlicher Hinweis!
Lieber Wanderer!
Eine Bitte!
Lenke möglichst Deine Schritte nicht zu weit vom Wege fort.
Du kannst hier vom Großstadthasten nah am Wege ruhig rasten.
Aber heilig ist der Ort wo in stillen Waldesecken Rehe, Has`, Fasanen stecken.
wo im März, zur Maienzeit Mutterwild mit Muttersorgen jeden Abend jeden Morgen Friede sucht und Schweigsamkeit.
Laß Dich nie dazu verführen, jemals Jungwild anzurühren.
Deinen Hund halt an der Leine, denn Jungwild hat nur kurze Beine.
Was im Wald geboren ist, ist dem lieben Gott begegnet.
Und auch Du seiest gottgesegnet, wenn Du folgsam, schweigsam bist.


diese kleinen Graskuppeln sind hier in Unmengen vorhanden, sieht schön aus

der Beginn des Moores







Uwe mit Milow - noch kein Steg in Sicht


hier machen wir Pause - am Wolkenmoor


er ist ja schon ganz hübsch

Camii sowieso ;-)



am Moorsteg angekommen

traumhaft schön hier


Kreuzotter

hier sitze ich länger mit einem Fotograf und es sonnen sich hier die Kreuzottern, eine hab ich fotografiert,
die anderen nicht gesehen und da ich versehentlich das Foto der Kreuzotter gelöscht gibt es nun eines von Wikipedia

Von Vidukind - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0


beeindruckender Wolkensee


am Wegweiser gehen wir zum Parkplatz Emelyweg (rechts)

echt schön

konnte nicht aufhören zu fotografieren

die Heideschleife mit Camii

Trickreich

Das Hochmoor mit seinem nassen, sauren und nährstoffarmen Boden ist ein extremer Lebensraum.
Nur wer sich hier anpasst, kann hier leben. Deshalb haben sich in der Tier- und Pflanzenwelt einige Hochmoorspezialisten entwickelt, die mit besonderen Tricks arbeiten.
Doch - wie die Moore selbst - sind auch sie selten geworden. Manche Arten sind nicht nur auf das Moor sondern sogar aufeinander angewiesen. Hochmoormosaikjungfern haben eine Flügelspannweite von 10,5 Zentimetern. Die Weibchen legen in jede Torfmoospflanze ein Ei ab, nach dem Schlüpfen leben die Libellenlarven zwischen den Torfmoospflanzen - erst nach drei bis vier Jahren entwickeln sie sich zu erwachsenen Libellen weiter.
Scheidenwollgras zeigt zahlreiche weiße Tupfer in der Moorfläche - die Fruchtstände des Scheidenwollgrases die wie weiße Wattebäusche aussehen. Auch das Scheidenwollgras bildet Torf, den sogenannten Fasertorf.
Auch die Moorkäferzikade lebt hier sie ist klein und ernährt sich nur von dem Scheidenwollgras.
Die Rosmarinheide kommt hier vor, die Blätter sehen aus wie eine Rosmarinpflanze - allerdings ist die Rosmarinheide giftig. der Rundblättrige Sonnentau ist leicht zu übersehen, sie ist klein und gehört zu den seltenen fleischfressenden Pflanzen


Milow am Moor

Eine Krickente


auf der Suche nach ihrem Partner





Verheizt - planlos und fast vernichtet

Schon früh ließen die in der Umgebung ansässigen Bauern ihre Schnucken in den Randbereichen des Pietzmoores weiden.
Der Mangel an Brennmaterial in der kargen Landschaft veranlasste die Menschen der umliegenden Höfe zunehmend die schwere Arbeit auf sich zu nehmen und Brennmaterial zu gewinnen.
Die Kultivierung der Morrandbereiche zu Grünland und der Jahrhunderte dauernde Torfabbau hätten das Pietzmoor beinahe zerstört.
Im 19. Jahrhundert sollte das Pietzmoor entwässert werden... Es entstanden nach dem zweiten Weltkrieg private Torfstiche - damals bestand das Piezmoor aus 20 % Torfstichen.
Danach bewahrte die private Schnuckenhaltung den offenen Charakter des Moores. Erst mit deren Ende im Jahr 1966 entwickelte sich ein Birken- und Moorkiefernwald auf dem Pietzmoor.
Seit den 1970er Jahren engagiert sich der VNP für die Erhaltung.
Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Niedersachsen fast flächendeckende Moore.




Kiefernweg und Ende des Moorsteges


wieder auf einem Steg und sehr viele Graskugeln



wir sind auf dem Weg um nun hier die blauen Moorfrösche zu finden



leider keine gefunden daher unten ein Foto von wikipedia

blauer Moorfrosch während der Laichzeit

Von Wolfgang Lemke / Landmensch 2 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=69525659



Wiederbelebt - per Hand - mit dem Bagger


Zwischen 1985 und 1989 wurden 200 Stauvorrichtungen per hand gebaut. Dabei wurden ganz systematisch Entwässerungskanäle gekammert und damit war der erste Schritt zur Renaturierung getan. Seitdem werden die tiefer gelegenen Bereiche des Moores wiedervernässt, das reicht aber dem Hochmoorrücken nicht aus. Kiefern und Moorbirkenwälder wachsen immer noch auf dem zu trockenen Moorboden.
Seit Anfang der 1970er Jahre engagiert sich der VNP für die Wiederbelebung und lässt Bäume und Sträucher "entkusseln", also entfernen um die Wasserverdunstung zu bremsen. Weiterhin wurden in die Entwässerungsgräben und Torfstiche Dämme gebaut, um so das Wasser zurückzuhalten. Denn ohne konservierende Wirkung des sauren Wassers zersetzt sich der Torf und das Moor beginnt zu schwinden. Das zentrale Ziel war und ist das Moor wieder zu vernässen. So kann sich das Torfmoos ausbreiten damit das Moor wächst.
mit dem Bagger
Da die höher gelegenen Moorflächen im Sommer austrocknen besserte der VNP in 2004 die alten Kammerungen aus und baute 200 neue Stauvorrichtungen mit dem Bagger. 2010 wurden weitere Schritte unternommen, der Wegedamm, auf dem der Emelyweg verläuft wurde entkusselt und erhöht in Zusammenarbeit mit der Schneverdingen Touristik. Unterstützt mit finanzieller Hilfe durch das Land Niedersachsen und die EU.
So kann nach und nach der Wasserstand weiter angehoben werden.

Wandelbar

viele Tiere und Pflanzen, die man heute im Pietzmoor entdeckt sind keine typischen Hochmoorarten sondern ein Teil der Geschichte des Pieztmoores, das gilt auch für die zahlreichen absterbenden Bäume.
Sie sind ein Ergebnis des Torfabbaus: Jahrhundertelang wurde von Bauern Torfgestochen, Entwässerungsgräben angelegt und dem Moor das Wasser abgegraben.
Damals siedelten sich Birken und Kiefern hier an, denen es im Hochmoor sonst viel zu nass war.
Die Bäume verdunsten sehr viel Wasser über ihr Blattwerk und tragen damit zusätzlich zum Austrocknen des Moores bei.
Jeder absterbende Baum im Hochmoor ist ein kleiner Erfolg der Renaturierung und bedeutet mehr Wasser für die Torfmoose. Schon jetzt können großere Torfmoospolster entdeckt werden. Er wird mit der Zeit verlanden, die Hochmoorspezialisten werden zurückkehren.
Übrigens wird es noch Jahrhunderte dauern bis es hier wieder eine geschlossene Hochmoorfläche gibt.

meine geliebten Birken

Spezieller Arten- und Biotopschutz


wir gehen nun runter Richtung Feriendorf

Gestatten: Meike Moorschnucke!

Verwandt bin ich mit den Heidschnucken.
Wir beweiden Flächen, die frei von Büschen und Bäumen gehalten werden sollen - Moorschnucken im
Moor und Heidschnucken auf der Heide. Diese Aufteilung hat auch einen guten Grund: Mich stört auch knietiefes
Wasser nicht und aus den berücktigten Moorlöchern kann ich mich selbst befreien.
Heidschnucken können das nicht so gut.
Doch wir kommen immer seltener zum Einsatz: Durch den Torfabbau sind die Moore immer kleiner geworden -
oft zu klein für eine ganze Moorschnuckenherde.
So sind wir inzwischen, wie die Moore selbst, etwas Besonderes - und gehören zu den gefährdeten Haustierrassen.
Hier im Pietzmoor übernehmen die Heidschnucken unseren Job.
Überigens: wir haben im Gegensatz zu den Heidschnucken keine Hörner.



Willkommen im Pietzmoor
Entlang des Rundwanderweges lernt man typische Tiere und Pflanzen des Lebensraumes Moor kennen, taucht ein in die Geschichte dieser Landschaft, erfährt wie das Moor gerettet werden soll und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft.
EINZIGARTIG
Viele Hochmoore in Niedersachsen sind ehemals verlandete Seen, die sich in Tausenden von Jahren vom Niedermoor zum Hochmoor entwickelt haben. Vermutlich ist es beim Pietzmoor anders gewesen. Die Voraussetzung für seine Entstehung war mit Ende der letzten Eiszeit vor rund 10 000 Jahren geschaffen.
Eiszeitliche Ablagerungen bildeten eine nach Westen und Osten offene Geländesenke, ähnlich der form eines Pferdesattels. Wahrscheinlich entwickelten sich zahlreich auftretene Quellen zu kleinen Quellmooren. Diese Kleinmoore wuchsen zu einem großen Niedermoor zusammen.
Ungefähr 5 000 Jahre lang baute sich die aus Seggen und Torfmoosen bestehende Pflanzendecke in die Höhe, bis sie schließlich den Kontakt zum Grundwasser verlor.
Seitdem werden die Pflanzen nur noch vom nährstoffarmen Regenwasser versorgt. Ein Hochmoor ist entstanden.
Übrigens: Ab dem 16. Jahrhundert und bis in die 1960er Jahre bauten dann Torfstecher hier Torf ab - so auch die Bewohner des Hofes Pietz, der dem Pietzmoor seinen Namen gab. Heute steht das Pietzmoor unter Naturschutz.
Das Pietzmoor ist das größte Moor im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Es ist rund 4qkm groß. Dazu zählen auch das Freyser Moor, das Moor bei Möhr und das Bockheberer Moor. Kleine und große Torfstiche nehmen etwa 20 % der Fläche ein und machen den besonderen Reiz dieser Landschaft aus.
In den 60er Jahren bewaldete das trocken gelegte Moor, so verschwanden viele moortypische Tier- und Pflanzenarten. Seit Mitte der 70er Jahre wird das Pietzmoor als Moorlandschaft wiederbelebt. Weiterhin kaufte der Verein Naturschutzpark den größten Teil des Moores und staute das Wasser in den Entwässerungsgräben wieder auf. Die Torfmächtigkeit beträgt 4 m.


Erfolg:
Der Baumbewuchs wurde zurückgedrängt, moortypische Pflanzenarten konnten sich wieder ausbreiten. Die Bäume in den wiedervernässten Torfstichen starben ab und verleihen dem Moor jetzt sein bizarres Bild. Ein 5 km langer Rundweg auf Bohlenstegen macht die Landschaftsentwicklung für Besucher erlebbar und erlaubt einen Einblick in die rund 8.000 jährige Geschichte des Pietzmoores.
Das angestrebte Ziel:
eine weiträumige, zusammenhängende Heidelandschaft mit eingestreuten Mooren, Magerrasen, Offensandbereichen, Waldinseln und Sukzessionsflächen von Schneverdingen bis zum Wilseder Berg. Auf neu angelegten Wander-, Reit- und Kutschwegen kann die Entwicklung der Flächen verfolgt werden


Oberhalb des Moores ist der richtige Einstieg in das Piezmoor - ein Rundwanderweg





nun gehts über sandige Wege an der Heide weiter

wir konnten die Schnucken von weitem sehen die gerade zurück in ihren Stall gelaufen sind ;-)


der Schnuckenstall





ein schöner Weg mit angrenzenden Wiesen führt uns zur Heidekronen Route

aber erst nachdem Camii von Uwe wieder eingefangen wurde - sie war im Wäldchen verschwunden




es blüht





einmal über die Straße und wir sind auf der Heidekronen-Route


ein Weg durch die Heide mit unglaublich vielen Birken ;-)


einzigartig



nun ein Waldweg durch Laubbäume und Tannen der uns nach Schneverdingen führt

START

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