Die Wichtelkirche auf dem Dörnberg

Text, Tafel, Eco Pfad Archäologie Dörnberg

Panoramablick
Zwischen dem Kleinen Dörnberg im Nordwesten und dem Dörnberg im Südosten liegt der "Blumenstein" genannte Basaltfelsen.

Die Wichtelkirche
Wegen seiner markanten Form wird er heute auch "Wichtelkirche" genannt. Wie der Felsen zu diesem Namen kam, erzählt eine Volkssage.
Auf der Wichtelkirche lag eine kleine mittelalterliche Burg, von der keine baulichen Reste erhalten sind. Nur Mörtelspuren und Ziegelbruchstücke sind noch zu finden. Am Fuß des Felsens befinden sich auf der Nordseite unter dichten Hecken ein Wall und ein Graben. Keramikscherben erlauben es, die ehemalige Burg in das 12. und 13. Jahrhundert einzuordnen. Den schriftlichen Quellen nach gehörte sie den Adligen von Blumenstein, die erstmals 1213 erwähnt werden. Die Familie von Blumenstein stand in den Diensten der hessischen Landgrafen und lässt sich bis ins Jahr 1445 nachweisen. Ihre Burg ist spätestens seit 1386 unbewohnt und dem Verfall preisgegeben. Etwa 300 m südöstlich der Wichtelkirche konnte durch Keramikscherben im Wiesengelände eine verlassene Dorfstelle festgestellt werden. Es handelt sich um die zur Burg Blumenstein gehörende "Wüstung" Blumenstein. Sie wird 1308 und 1386 genannt. Bauliche Reste sind nicht erhalten.

Die Sage von der Wichtelkirche am Dörnberg
Dieser Basaltfelsen wird im Volksmund "Wichtelkirche" genannt. Der Sage nach lebte hier ein Wichtelkönig mit seinem Volk. Einst verliebte sich der König in eine schöne junge Frau, die am Berghang Blumen pflückte. Eines Tages erschien er ihr in Menschengestalt und bat sie, seine Frau zu werden. Sie willigte unter der Bedingung ein, er müsse Christ werden. Er versprach es ihr und sie setzten den Ort und die Stunde der Vermählung fest.
Der König ließ eine Kirche mit Türmen und Säulen auf dem Berg errichten. In einer Johannisnacht bei
Wichtelkirche
Fantasievolle Illustration der Burg Blumenstein von E. Happel (1911)
Vollmond betraten der Wichtelkönig und die junge Frau die Kirche zur Trauung. Ihr Innenraum erstrahlte im Glanz vieler Lichter und süße Melodien erklangen. Aber das Herz der Frau war mit seltsamer Angst erfüllt, alles erschien ihr kalt und seelenlos. Als der Priester die Braut fragte, ob sie ihren Auserwählten heiraten wolle, antwortete sie stöhnend: "Nein!" IN diesem Augenblick ertönte ein Donnerschlag, die Lichter verloschen und der Berg bebte. Die junge Frau fand sich allein in der Johannisnacht. Wo die Kirche einst stand, erhebt sich seither ein nackter, kahler Felsen
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