Kalkmagerrasen Roßbach - Wacholder - Naturschutzgebiet
Kalkmagerrasen Dörnberg - Wacholder - Alpenpfad

Text/Fotos
Informationstafel Natura2000

Hangarsteinsee um 1950
noch unreife Wacholderbeeren
im Mai 2021
Hangarsteinsee um 1950
Wacholderbaum
Wacholder (Juniperus communis)
Die Kalkmagerrasen bei Roßbach zeichnen sich nicht nur durch ihre Vielfalt an seltenen Blütenpfalnzen sondern auch durch die ausgeprägten Wacholderbestände aus. Ein Wacholder kann die Gesalt eines Baumes oder eines Strauches annehmen und ein Alter von 500 bis 2000 Jahren erreichen. Die meist bereits weithin erkennbaren Wacholder gelten als charakterpflanze der Magerrasen, die daher auch als "Wacholderheiden" bezeichnet werden.
Eine Pflanze - viele Namen
Im Volksmund sind über 100 verschiedene Bezeichnungen für den "Gemeinen Wacholder" bekannt, die sich auf seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und Wuchsorte beziehen. Z.B. Feuerstrauch, Räucherstrauch, Krammetsbaum.
Die Wacholderdrosseln, auch "Krammetsvögel" genannt lassen sich die stark zuckerhaltigen Beeren des Wacholders schmecken. Genau wie Amseln und Misteldrosseln tragen sie so zu seiner Verbreitung bei, da die in den Beeren enthaltenen Samen den Verdauungstrakt der Vögel unbeschadet überstehen.

Wacholderdrossel
Verwendung von Wacholder
aufgrund des hohen Gehalts an ätherischen Ölen werden die benadelten Zweige traditionell zum Räuchern von Wurst und Schinken eingesetzt. Die "Wacholderbeeren" sorgen in Schnäpsen und vielen gekochten Gerichten für ein einmaliges Armoma. Die Beeren finden bereits seit dem Mittelalter auch Einsatz in der Heilkunde, da ihre Inhaltsstoffe magenstärkend, blutreinigend und harntreibend wirken.Erntezeit der dann blauschwarzen Beere ist der Herbst (Ende August/Anfang September)
Erhaltung der Wacholderheiden
Mit den wasser- und nährstoffarmen Bedingungen der Halbtrockenrasen kommen die sehr lichtbedürftigen, ansonsten aber anspruchslosen Wacholderpflanzen gut zurecht. Aufgrund ihrer bis zu 2 cm langen, stechend spitzen Nadeln werden sie zudem von Weidetieren im Gegensatz zu anderen Gehölzen nicht gefressen. Die Wacholder können sich aufgrund der für sie besonders günstigen Wuchsbedingungen auf den Trockenrasen schnell zu Weideunkraut entwickeln und müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden.
Weiteres bei Naturpark Meißner- Kaufunger Wald

Wacholder im Kalkmagerrasen Dörnberg- Alpenpfad
Möglicherweise sammelten hier schon Druiden der keltischen Dörnberg-Siedlung ihre Zauberkräuter. Sie wurden in den "Zeiten dazwischen", am frühen Morgen oder in der Dämmerung am Abend, gesammelt - auf nüchternem Magen und mit den Zauberworten. Die Druiden gaben sich dabei bei den Geistern als Berufene zu erkennen, gekleidet im weißen Gewand - die Farbe der Reinheit. später waren es Mönche oder auch Schäfer,

Wacholder am Alpenpfad
die die Heil- und Würzwirkung nutzten. Wacholderbeeren sind eigentlich keine Beeren sondern Zapfen des Nadelgehölzes. Sie haben eine lange Tradition als Küchengewürz und Heilmittel in der Volksmedizin. Mit dem Rauch glaubte man, die Pest besiegen zu können. Wacholderbeeren haben ein leicht harziges, holzig-süßes Aroma. sie fördern die Verdauung und regen die Nierentätigkeit an. Deshalb wird auch dem Wacholderbrand zugesprochen - ein traditionell aromatisierter Schnaps. In der Küche werden die Beeren zu Wild, Sauerkraut, gekochtem Fleisch und Marinaden gegeben. Auch zum Räuchern von Wurst und Schinken werden sie genutzt.
Die Hessenpraline hat zum Beispiel Schokolade aus Wacholderbeeren hergestellt