Lüneburger Heide
2 Tage Wandern bei Undeloh/Niederhaverbeck im April 2022
Kurzfristig gebucht - 2 Übernachtungen im
Landhaus Haverbeckhof, Niederhaverbeck, 2 Wanderungen mit Uwe, Camii und Robbie
im Naturschutzpark der Lüneburger Heide
vom 12. bis 14. April 2022

Dienstag, 12.04.2022
Ankunft Haverbeckhof, 3,8 km wandern
(Wildbienenpfad, Heideschleife, Heidschnuckenweg)

Ziemlich kurzfristig hatten wir vor Ostern diese Unterkunft gefunden - mitten in der Heide. Nach 3 Stunden Anfahrt waren wir vor Ort. Die Sonne schien, es war windig, also erstmal eingecheckt im Hotel, unser Zimmer bezogen und raus mit den Hunden. Es waren nur Camii und Robbie dabei - Milow durfte Urlaub bei Jutta machen ;-)
Begeistert ist vielleicht untertrieben....
Die Wege und die Haverbeeke haben uns begeistert, die Natur, die Stille, die noch nicht blühende Heide waren beeindruckend. Camilla hat sich unglaublich gefreut auf der Wiese rumzulaufen. Später haben wir gelesen das Hunde auf dem Weg bleiben sollen.. wir befinden uns im Naturschutzgebiet. Naja sie sind ja nicht in der Heide rumgestromert sondern nur auf der Wiese ;-), ansonsten auf den Wegen geblieben.
Die Brücke über die Haverbeeke wurde gerade renoviert, es war sehr windig und teilweise habe ich gefroren, aber alles gut.
Wir haben die Hügelgräber entdeckt, die Hunde konnten an der Haverbeeke trinken, alle 200 Meter gab es Sitzmöglichkeiten. Genial war auch die Wegführung siehe Foto unten - der Weg war in drei Varianten aufgeteilt - links der Wiesenweg für die Pferde, mittig der gepflasterte Weg für die Kutschen, rechts der Sandweg für Fahrradfahrer, Rollstuhlfahrer, Wanderer.
zum Abschluß wollten wir noch einen Kaffee trinken im Hof Menke. Da war leider durch Personalmangel geschlossen. Also gings noch 1 km weiter bis wir am Haverbeckhof ankamen - dort saßen wir auf der Terrasse, lernten nette Wanderer kennen und kamen zu unseren Getränken. Nun wars schon 17.30. Um 18 Uhr wollten wir im Hotel essen. Zurück ins Zimmer.
Tja leider gabs kaum oder kein Internet und später stellen wir fest das der Fernseher unser mitgebrachtes USB nicht abspielen konnte. Nun ja ich habe ja ein Buch dabei ;-)
Das Essen war sehr lecker, Uwe entschied sich für Schnuckenbratwurst, ich nahm lieber Fisch.
Wir stellten beide fest das wir doch ein wenig kaputt sind, also sind wir ruckzuck eingeschlafen und freuten uns auf die morgige 18 km Tour ;-)

++komoot++
Alle weiteren Infos unten bei den Fotos und
++Unter Links Informationen über die Unterkunft und mehr++


vor unserem Haus
hier gibts Frühstück und Abendessen

einmal über die Bundesstraße durchs Tor und das ist unser Haus, Zimmer 42 im Erdgeschoß

wir laufen den Wildbienen Erlebnispfad

ein weiteres Haus mit Zimmern

Ein Duftgartenmuss nicht mehr oder weniger aus einem verwilderten Grundstück bestehen, hier wurde ein Garten geschaffen der sowohl Menschen als auch (Wild-)Bienen und anderen Tieren gefällt. Die wege wurden ohne Waschbeton, Kunststoff angelegt sondern mit Ziegeln und Natursteinen aus wiederverwendeten Altbeständen mit breiten Fugen, damit die bodennistenden Wildbienenarten genug Platz zum Graben haben. Kleine Steinhaufen und -mauern bieten Nistmöglichkeiten, mit verschiedenen Pflanzen malerisch überwachsen - somit auch optisch ein echter Hingucker. Durch die bereits vorhandenen Eichen und die Beschattung hat man auch auf relativ kleinem Raum hier Schatten, Halbschatten und sonnige Bereiche. Im Schatten leben Taubnesseln, Günsel, Gamander, Lungenkraut, in der Sonne leben einheimische Wild-Pflanzen die kombiniert werden auch mit eingeführten Arten - sie sind hervorragende Nektar- und Pollenspender. Sie bieten ein durchgehendes Blühangebot während der Vegetationsperiode. Das Herzstück unseres Wildbienen-Erlebnispfades ist hier zu sehen.



Reetgedeckte Dächer

Kuckucksbienen und Kuckuckshummelnsind Sozialparasiten, da sie das Nest und die Arbeitsleistung der Arbeiterinnen übernehmen nachdem sie die Königin des Volkes getötet haben. Sie lungern herum und warten auf etwas - in einem unbeobachteten Moment kabbeln sie in die Brutzellen und legen jeweils ein eigenes Ei zu dem Nektar- und Pollgemisch hinzu - dann kommt die Wirtsbiene zurück, legt ihr Ei ebenfalls auf das Provianthäufchen und versiegelt den Eingang mit Lehm, Harz, bemerkt das eingeschmuggelte Ei nicht. Ein fataler Fehler, denn nach dem Schlupf frisst die Kuckucksbienenlarve entweder das Ei der Wirtsbiene oder tötet die bereits geschlüpfte Wirtslarve....


interessante Wegführung - rechts der Rollstuhl- und Wanderpfad, in der Mitte der Pfad für die Kutschen, links für die Reiter

wunderschöne Wiese, begrenzt durch die Haverbeeke

Uwe auf dem Dreierpfad, genauergesagt auf dem Kutschenpfad mit Camii und Robbie

Sand, Wiese, Fluss
Es gibt die unterschiedlichsten Nistmöglichkeinen in der Natur - je strukturreicher die Umgebung. Wildbienen können nicht aquatisch besiedelt werden, einige Arten leben als Stängelnister in Schilfhalmen im Uferbereich. Auch reetgedeckte Dächer werden gern angenommen. Zum Beispiel die Maskenbiene. Natürlich müssen am naturbelassenen Randstreifen in unmittelbarer Nähe geeignete Nahrungspflanzen vorhanden sein. Offene Erdbereiche, unbewachsene Sandstellen oder auch Reit- und Wanderwege die durch Benutzung offen gehalten werden bieten Bodennistern ideale Bedingungen.

einmal rennen

Haverbeeke

und das alles bei Sonnenschein und 14 Grad

Maggerrasengebiet mit Kiefern und Wacholder am Weg


Bienenwolf und Ölkäfer Auch hier gibt es einige Bösewichter, in einem Wildbienen Krimi wären das Bienenwolf, Ölkäfer und Co. Ölkäfer sind in der Lage aus ihren Kniegelenken eine giftige Flüssigkeit abzusondern die früher von Menschen genutzt wurde um unliebsame Rivalen unter die Radieschen zu befördern. das Weibchen des Schwarzblauen Ölkäfers legt 5-6 mal bis zu 10000 Eier im Boden ab, wo sie im nächsten Frühjahr schlüpfen, das sind die eigentlichen Fieslinge für die Wildbienen, denn diese Larven klettern auf alle erreichbaren Blüten und klammernsicht dort an sie fest während die Wildbienen ahnungslos Nektar und Pollen sammeln, lassen sich zu den Nestern tragen und fressen dort die Eier und die Pollen auf. Zum Bienenwolf gehört die Grabwespe, die Honigbienen erbeutet. Und der Buntkäfer, der die Nester von Mauer- und Blattschneiderbienen befällt. Dann gibt es noch die Taufliegen die Woll- und Trauerschweber und die Fächerflügler und das sind noch längst nicht alle.

eine sehr glückliche Camii


wir laufen den N3 und die Heideschleife, sozusagen den Heidschnuckenweg

beeindruckender alter Baum

Heide

Uwe entspannt sich auf einem umgefallenen Baum während Camii sich voller Glück in den Blättern wälzt

Baumpilz


Hollywood in der HeideDer einheimische Ilex aquifolium ist der einzige Vertreter der Gattung der Stechpalmen in Mitteleuropa, Er wächst als Strauch oder als bis zu 15 Meter hoher Baum und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Im Winter tragen die weiblichen Bäume rote Beeren - für Menschen giftig, für Rotkehlchen, Drosseln und Mönchsgrasmücken ein wichtiges Winterfutter.

vermutlich ein Ilex
überall gibt es Sitzmöglichkeiten um die Natur zu genießen



hier wurde es kurzzeitig lauter, eine Brücke wurde renoviert

Grünland - Gedeckter Tisch und LebensraumHier schlängelt sich die Haverbeeke durch Wiesen, sie werden extensiv genutzt, der VNP mäht nur einmal im Jahr und düngt nicht. Nur die Heidschnucken schlendern darüber hinweg. Das schont das Grundwasser, den Boden und unsere Atmosphäre. Hier ist die Artenvielfalt höher als bei landwirtschaftlicher Nutzung. Man findet ihr z.b. die Kuckuckslichtnelke, den Hahnenfuß und das Wiesenlieschgras. Diese Wiesen sind in der Heide besonders wertvoll, da sie ansonsten einen trockenen Lebensraum darstellt.

Heideschleife


Heidschnuckenweg, Heideschleife, Haverbeeke und Aussichtspunkt
links die Haverbeeke - vorn Robbie und eine Bank
Kiefern neben dem Weg




Leben am BachDie Haverbeeke ist ein typischer Tieflandbach mit sandigem Untergrund und sauberem, kühlen Wasser. Sie bietet Lebensraum für bachtypische Fische, Köcher-, Eintrags- und Steinfliegen, Liebellen, Käfer, Schnecken und die Wasserspitzmaus. An ihrem Ufer wachsen Pflanzen wie Sumpf-Verißmeinnicht und Bachberle. Große Erlen beschatten sie und befestigen mit den Wurzeln das Ufer - ein Wegbereiter für die weitere Besiedelung eines Lebensraumes.



Heide - eine Stille hier, nur unterbrochen durch Vogelstimmen und Gesumme von Bienen

wir gehen zum Gasthof Menke, in der Hoffnung dort einen Kaffee trinken zu können


Hügelgräber - Tore zur Vergangenheitin der Lüneburger Heide gibt es mehr als 1.000 Hügelkräber, sie stammen aus der Bronzezeit, also ca. 1600 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Sie haben einen Durchmesser von 8-10 m und sind ca. 2-4 Meter hoch und wurden aus Sand, Gras- oder Heideplatten aufgehäuft. Hier siedelten vor 3.500 Jahren Menschen die den Wald rodeten, so dass die Heideflächen entstanden. Sie waren von Steinkreisen umgeben - leider wurden in den vergangen Jahrhunderten fast alle Gräber geplündert (Schmuck, Werkzeuge, Waffen, Dolche, Schwerter) Nördlich von Niederhaverbeck auf dem Weg zum Wilseder Berg findet man das "Fürstengrab" oder auch das Begehbare Hügelgrab im Heide-Erlebnis Zentrum des VNP in Undeloh

zwei Hügelgräber

Heidepflege - die lila Schönheit will gepflegt werdenDie Heide ist keine natürliche Landschaft swondern eine durch jahrhundertelange Nutzung entstandene Kulturlandschaft. Sie bedarf einer permanenten Pflege, damit sich sich nicht innerhalb weniger Jahre wieder bewaldet. Diese Arbeiten werden durch die VNP Stiftung geleistet - z.b. durch die Beweidung von sechs Heidschnuckenherden, sie verbeißen die Heidepflanzen, die dann neu austreiben, sich also verjüngen, damit auf Birke und Kiefer stärker verbissen werden laufen in den Schnuckenherden auch ziegen mit. Trotz der Beweidung sammelt sich Nährstoff an, daher wird geplaggt, also der Bewuchs mit der Humusschicht wird abgetragen. Oder das Schoppern, oder das tiefe Mähen. Ebenfalls das kontrollierte Abbrennen einzelner Flächen trägt zur Verjüngung bei.

das ist der Robbie in der Heide

Der Verein Naturschutzpark e.V. (VNP)wurde 1909 in München gegründet. als erste deutsche Naturschutzorganisation hat er sich dem Schutz und der Pflegevon Natur und Landschaft verschrieben, insbesondere im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide sowie dem Nationalpark Hohe Tauern (Österreich). Grundstein mit Ankauf des Totengrunds und des Wilseder Bergs war Pastor Wilhelm Bode (1906 und 1910) Zusammen mit der 2002 gegründeten Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide erhält der VNP heute mehr als 220 denkmalgeschützte Gebäude, Schafställe und Bienenzäune. Er besitzt und pflegt ca. 9.5ßß ha unterschiedlichster Lebneräume wie Moore, Wälder, Heiden, Bachläufe, Weiden und Wiesen Biotope für z.b. das Birkhuhn, welches hier einen der letzten Lebensräume in Norddeutschland besiedelt, auch mit Bildungsmöglichkeiten wird hier Kindern und Erwachsenen der Wert der Ökosysteme nahe gebracht. Auch der Wacholder findet sich hier in Massen, er kann über 600 Jahre alt werden, als Baum oder Strauch, er wird mit seinen Beeren (Zapfen) zur Herstellung verschiedener Schnäpse (Gin, Genever) eingesetzt oder in der Küche für Sauerkraut und Wildzubereitung unersetzlich

Barrierefrei rund um die Haverbeekediese 3,6 km sind wir gelaufen - an der Haverbeeke vorbei, die Hügelgräber entdeckt sowie viel über die Heidepflege gelesen

Gasthof Menkewar geschlossen

wegen Personalmangel gabs keinen Kaffee, das Hotel ist aber geöffnet und liegt neben unserem Landhaus Haverbeckhof

Hermann Lönsihm wurde ein Stein gewidmet, geboren 1866, war ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Schon zu Lebzeiten wurde Löns, dessen Landschaftsideal die Heide war, als Jäger, Natur- und Heimatdichter sowie als Naturforscher und -schützer zum Mythos
Viele Wege sind hier nach ihm benannt

weiter gehts neben der Bundesstraße
wir kommen an einem Krötenschutzzaun vorbei

und genießen in unserem Haverbeckhof auf der Terrasse unsere Getränke

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